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Neuerscheinungen Winter 2016/2017

20.11.2016

Mimika Cranaki: Contre-Temps

Mimika Cranaki: Contre-Temps

Mimika Cranaki: Contre-Temps

Übersetzung aus dem Griechischen von Birgit Hildebrand.

Übersetzung aus dem Griechischen von Birgit Hildebrand.

Kyveli, eine musikalische und intelligente junge Frau, lebt während der schlimmsten Jahre in Athen, als die deutsche Besatzung und der Bürgerkrieg Hungersnot und Tod mit sich brachten. Eigentlich. Denn diese Realität existiert in ihrer Geschichte nicht; Kyveli bleibt in ihrer Welt stets eine Fremde, schon seit sie als kleines Kind ihre Mutter verlor. Wie in Distanz zu sich selbst und immer contre-temps, in einem widrigen Umstand, verliebt sie sich als junge Musikstudentin in Spiros, mit dessen verletzlicher Intelligenz und Fürsorge sie zu dieser Zeit nichts anfangen kann. Nach dem Krieg geht sie nach Paris und heiratet ihre erste Liebe Aris, einen virilen Draufgänger Doch die Umstände sind wieder nicht günstig, denn nun, im Paris der Nachkriegszeit, fehlt ihr die Sensibilität von Spiros. Wieder geht sie fort und sucht anderswo nach Glück und Freiheit.

Der Roman, 1946 in Paris geschrieben, erschien nur wenige Jahre nach Sartres Ekel und Camus Der Fremde; Mimika Cranaki, später Professorin für deutsche Philosophie in Paris, lässt ihre Heldin in diesem Zusammenhang handeln: In der Einsamkeit und der Entfremdung von sich selbst findet sie ihre existenzielle Freiheit, die jedoch für ihr soziales Leben nutzlos bleibt.

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Mimika Cranaki: Nationalität: Philhellene

Mimika Cranaki: Nationalität: Philhellene

Mimika Cranaki: Nationalität: Philhellene

Übersetzung aus dem Griechischen von Birgit Hildebrand.

Übersetzung aus dem Griechischen von Birgit Hildebrand.

Eine Schiffsladung junger griechischer Linksintellektueller flüchtet sich 1945, zu Beginn des Bürgerkriegs, auf dem legendär gewordenen Schiff »Mataroa« in die Odyssee eines Stipendiums in Paris. Weder Franzosen, noch Griechen, werden sie dort zu »Philhellenen«: Menschen des anderen Ortes, Griechen, die ein imaginäres Hellas nur noch als Projektion aus der Ferne lieben – und zwar jeder sein eigenes. Im Laufe der Jahre realisieren sie, dass ganz Europa von »Philhellenen« bevölkert ist: von innereuropäischen Flüchtlingen bis zu denen aus Asien und Afrika. Philhellene ist die »Nationalität der vierten Person Plural, eine Mischung aus erster und dritter Person«; sie ist die »Nationalität Migrant«, die zahlreichste der Welt.

Der Briefroman Nationalität: Philhellene erzählt die Geschichte eines zeitgenössischen, weiblichen Odysseus, dessen Ithaka aus äußeren oder inneren Ursachen immer unerreichbarer wird. Es geht um das Leben in der Fremde, um Heimatverlust und Sehnsucht nach Heimat – und ist zugleich eine subtil dargestellte Geschichte des modernen Europa; denn die Erfahrung der Fremde steht auch für die Geschichte der Bootsflüchtlinge in unserer bewegten Zeit.

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Dimitris Nollas: Schiffbrüchige und andere Erzählungen

Dimitris Nollas: Schiffbrüchige und weitere Erzählungen

Dimitris Nollas: Schiffbrüchige und weitere Erzählungen

Übersetzung aus dem Griechischen von Birgit Hildebrand und Hans Eideneier.

Übersetzung aus dem Griechischen von Birgit Hildebrand und Hans Eideneier.

Nachdem der Schrottkahn, der sie über die Ägäis schmuggelt, untergegangen ist, retten sich Asmat und ihre kleine Nichte mit einer schwimmenden Tür auf eine Insel. Asmats Geschichte in der neuen Heimat und ihre Beziehung zu einem jungen Mann werden von einem Autor aufgeschrieben, dem all das von einem Blinden erzählt wurde, der es miterlebt haben will; »… erzählt Postonlen«, heißt es immer wieder, und dieses Mantra, in die Literaturgeschichte durch Tabucchis Pereira eingeschrieben, macht sichtbar, dass alles, was wir lesen, aus dritter Hand kommt. Ob das Fragmentarische der Novelle von Dimitris Nollas sich auch daraus erklärt, sei dahingestellt. Fest steht jedoch: Die geflüchtete Asmat verändert das Leben der kleinen Inselgesellschaft, und als sie nicht mehr da ist, ist der Verlust größer, als alle ahnen konnten.

Schiffbrüchige, 2009 veröffentlicht, nimmt die sogenannte Flüchtlingskrise vorweg: »Asmat war ein Vorbote und hatte vor ihrer Zeit gesprochen, so wie die Dichtung« heißt es gegen Ende der Novelle in einem Kapitel, in dem auch weitere, ausgesprochen düstere Zukunftsvisionen ausgemalt werden.

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Ulrich Moennig (Hg.), ... ὡς ἀθύρματα παῖδας / ... wie Spielzeuge Kindern: Eine Festschrift für Hans Eideneier

Ulrich Moennig: ... ὡς ἀθύρματα παῖδας / ... wie Spielzeuge Kindern: Eine Festschrift für Hans Eideneier

Ulrich Moennig: ... ὡς ἀθύρματα παῖδας / ... wie Spielzeuge Kindern: Eine Festschrift für Hans Eideneier

Eine Festschrfit für Hans Eideneier, herausgegeben von Ulrich Moennig.

Eine Festschrfit für Hans Eideneier, herausgegeben von Ulrich Moennig.

„Πάντα τὰ ἑλληνικά με τέρπει ὡς ἀθύρματα παῖδας“ – „Alles Griechische macht mir Freude wie Spielzeug den Kindern“, schrieb der Tübinger Professor Martinus Crusius (1526–1607) in einem Brief. Crusius hat Hans Eideneier immer fasziniert; 1994 stellte er in einem Artikel fest: „Martinus Crusius ... war der erste Philhellene Europas“. Der vorliegende Band schreibt – sofern dies nicht schon längst geschehen ist –, Hans Eideneier in eine wissenschaftliche Ahnenreihe ein, die von Crusius ihren Ausgang nimmt und für deren Angehörige eine Begeisterung für den Gegenstand wie die der Kinder für ihr Spielzeug ein Erkennungsmerkmal ist.

Die Begeisterung für alles Griechische spiegelt sich in der Vielfalt des vorliegenden Bandes wider – jede und jeder Beitragende greift etwas auf, was sie oder ihn mit Hans Eideneier wissenschaftlich oder auch persönlich verbindet. Das Ergebnis ist ein thematisch wie zeitlich weitreichendes Spektrum. Worte oder Namen und ihre Bedeutungen und Geschichten, die Literatur des späten Mittelalters in der Volkssprache, die Stadt Thessaloniki (wo Hans und Niki Eideneier sich als Studierende kennenlernten), deutsch-griechische Kulturbeziehungen vom 15. Jh. bis heute, das neue Griechenland aller Zeiten, Griechenland im europäischen Kontext, Mehrsprachigkeit als alltäglicher Normalfall.

Mit dieser Festschrift, herausgegeben von Ulrich Moennig, würdigen Kollegen, Schüler, Weggefährten und Freunde Hans Eideneier, der als (historischer) Sprachwissenschaftler, Philologe, Literaturwissenschaftler und Übersetzer einen wesentlichen Beitrag zur Byzantinistik und Neogräzistik in Deutschland geleistet hat. Die über 40 Beiträge behandeln aktuelle Aspekte u.a. der Archäologie, der byzantinischen und neugriechischen Philologie, Literaturwissenschaft, Grammatik sowie Sprachwissenschaft und spiegeln somit das facettenreiche Forschungsspektrum eines herausragenden Wissenschaftlers und akademischen Lehrers wider.

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