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Sommersemester 2015

01.04.2015

"Militante Neonazis in Deutschland und Griechenland" (24.4.2015, Urania)

Die Diskussion über strukturellen Rassismus der Polizeibehörden bei den Ermittlungen zur NSU-Mord­serie und die verhängnisvolle Beziehung zwischen Geheimdiensten und neonazistischen Strukturen durch sogenannte V-Leute ist bislang vorwiegend aus deutscher Perspektive geführt worden. Die Veranstaltungsreihe «Insight NSU» schließt diese Lücke und blickt nach Europa.

Derzeit bereitet die griechische Justiz ein Verfahren gegen die neofaschistische Partei Chrysi Avgi (Goldene Morgenröte) vor. Insgesamt 69 Parteimitgliedern wird vorgeworfen, eine kriminelle Vereinigung gegründet zu haben, um mit Überfällen, Schutzgelderpressungen und Morden ihre politischen Ziele zu erreichen. Offensichtlich gab es auch in Griechenland eine Zusammenarbeit zwischen staatlichen Behörden und Neofaschisten.

Am 24. April 2015 organiert NSU-Watch in Zusammenarbeit mit dem Republikanischen Anwältinnen- und Anwälteverein (RAV), Rosa Luxemburg-, Heinrich Böll- und der Holtfort-Stiftung eine Diskussionsveranstaltung (in englischer Sprache mit Simultanübersetzung) zum Thema: "Militante Neonazis in Deutschland und Griechenland".
Mit dem Athener Rechtsanwalt und Nebenklagevertreter Thanasis Kampagiannis diskutiert der Kieler Rechtsanwalt und Nebenklagevertreter im NSU-Prozess, Alexander Hoffmann (RAV), über das Verfahren in München und den Prozess in Athen.
Moderation: Annika Eckel, Koordinierungsstelle Lichtenberg

24. April 2015 - 19:30 Uhr
Urania (An der Urania 17, 10787 Berlin) 

Bitte beachten: Eintritt frei bei Anmeldung unter veranstaltung@rav.de
Bei Nichtanmeldung muss leider ein Eintritt von 8 Euro erhoben werden.

"Kant und seine Bedeutung für Griechenland" (1.4.2015, Goethe-Institut Athen)

Am 1. April 2015 findet im Goethe-Institut in Athen eine "Wortveranstaltung" zur Bedeutung der Schriften von Immanuel Kant für das heutige Griechenland unter dem Titel "Übersetzen als Kulturaustausch. Kant und seine Bedeutung für Griechenland" statt.

In Kurzreferaten wird Einblick gegeben über die Fragen: Warum veröffentlicht man heute Übersetzungen deutscher Philosophen ins Griechische, welches Interesse hat der Verlag und wo liegt der Bedarf des griechischen Publikums? Alle Infos zum Veranstaltungsprogramm finden Sie auf der Seite des Goethe-Instituts Athen.

» 01.04.2015, 19:30–21:00 Uhr
» Goethe-Institut Athen
» Eintritt frei
» Deutsch und Griechisch mit Simultanübersetzung

Neuerscheinung: "Kostis Palamas in deutschen Übertragungen"

In der Universitätsreihe Münchener Schriften zur Neogräzistik ist soeben der Band 5 erschienen:

Denker, Dichter, Priester
KOSTIS PALAMAS in deutschen Übertragungen

ausgewählt, teilweise übersetzt und mit einem Nachwort versehen von Andrea Schellinger, Verlag ars et unitas.

Über vierzig Jahre hat der 1859 geborene griechische Lyriker und Essayist Kostis Palamas den Diskurs unter Athener Literaten und Kritikern, aber auch in den Intellektuellenzirkeln der griechischen Diaspora beeinflusst und bestimmt. Von einer breiten Öffentlichkeit bis hin zu politischen Entscheidungsträgern ist er als die griechische Stimme seiner Zeit wahrgenommen worden.

Absicht dieser Edition ist es, eine mehr als hundertjährige deutschsprachige Übertragungs- und Rezeptionsgeschichte zu rekonstruieren und dadurch ansatzweise eine systematische Lesebegegnung mit einem wichtigen Autor der griechischen Literaturgeschichte zu ermöglichen, der in Deutschland bisher so gut wie unbekannt ist. Damit sind nicht nur Studierende und Dozenten der Neogräzistik und verwandter Fachrichtungen angesprochen. Sollte dieser Band einem breiteren Publikum vermitteln können, wie sich literarische Meinungshoheit in Griechenland an der Schwelle vom 19. zum 20. Jahrhundert artikuliert hat, so wäre das Ziel der Herausgeber mehr als erreicht.

Die deutschsprachige Übersetzungshistorie beginnt 1897 mit einer Arbeit des Neogräzisten und Historiographen der griechischen Literatur Karl Dieterich, geht über die Publikation eines 1943, dem Todesjahr des Dichters, in der deutschen Soldatenzeitung Veste Kreta abgedruckten Gedichts bis hin zu Übersetzungen eines Vertreters der deutschen Umbruchgeneration der 1960er und 1970er Jahre und reicht zu den Wiedergabeversuchen der Herausgeberin, entstanden in den Jahren 2006-2012. Für mehrere Generationen von Übersetzern unterschiedlicher fachlicher und weltanschaulicher Profile stellt die Metrik von Palamas eine besondere Herausforderung dar, die in unterschiedlicher Weise wahr- und angenommen wurde.

Ergänzt wird die Textsammlung u.a. durch einen Essay des Dichters und Nobelpreisträgers Giorgos Seferis zu Palamas, ein Nachwort zum Wirkungskontext des Werks, Kurzbiografien der einzelnen Übersetzer sowie Fotos.

Der Band Denker, Dichter, Priester. KOSTIS PALAMAS in deutschen Übertragungen ist im April 2015 beim Verlag ars et unitas erschienen.

Neuerscheinung: "Wilhelm Müller und der Philhellenismus"

Wilhelm Müller (1794–1827) zählt zu den bedeutendsten Exponenten des deutschen Philhellenismus. Seinen Zeitgenossen unter dem Spitznamen „Griechen-Müller“ bekannt, verstand er es, mit agitatorischen, landes- und volkskundlichen Texten und Übersetzungen die Begeisterung für den griechischen Freiheitskampf gegen die osmanische Besatzung zu schüren und zugleich gegen das Regime der Restaurationszeit aufzubegehren. Der vorliegende Band untersucht die literarische Produktion des „Griechen-Müller“ im Kontext des deutschen und internationalen Philhellenismus, seine publizistische Arbeit sowie seine internationale Rezeption. Hierbei geht es ebenso um die Bedeutung des Philhellenismus für das Gesamtwerk Müllers wie um die spezifische Leistung Müllers im Rahmen dieses europäischen Projektes.

Das Buch Wilhelm Müller und der Philhellenismus, herausgegeben von Marco Hillemann und Tobias Roth, ist im Juli 2015 beim Verlag Frank & Timme erschienen.

» Inhaltsverzeichnis

"Athen auf neuem Kurs?" WeltTrends (Nr. 103, Mai 2015)

Seit 1993 diskutiert WeltTrends als eine deutschsprachige Zeitschrift für internationale Politik globale Entwicklungen und Herausforderungen der deutschen Außenpolitik im 21. Jahrhundert. Die Ausgabe vom Mai 2015 (Nr. 416) ist dem Schwerpunktthema Athen auf neuem Kurs? gewidmet.

Bei den endlosen Debatten um einen „Grexit“ bleibt die außen- und sicherheitspolitische Dimension völlig außen vor. Die Beiträge zeigen, dass Griechenland sich als Brücke zwischen Ost und West verstand und heute aufgrund seiner guten Beziehungen zu den Staaten auf dem Balkan und im Nahen Osten zu einer Schlüsselfigur in Südosteuropa und im östlichen Mittelmeerraum werden kann. Hagen Fleischer beleuchtet den Neustart der Beziehungen zwischen Griechenland und der Bundesrepublik Deutschland nach den Schrecken der deutschen Okkupation vor mehr als 70 Jahren.

Die Artikel stehen Studenten und Mitarbeitern einzelner Hochschulen über die Hochschuldatenbank wiso für wissenschaftliche Zwecke kostenfrei zur Verfügung:

Neuerscheinung: "Die Okkupation Griechenlands im Zweiten Weltkrieg: Griechische und deutsche Erinnerungskultur"

In Griechenland erinnert man sich bis heute an die deutsche Besatzung der Jahre 1941–1944, im deutschen Gedächtnis hingegen ist dieses Kriegsgeschehen vergessen oder wird beschwiegen. Die Asymmetrie der Vergangenheitsbewältigungen wird mehr als deutlich, wenn man, wie es die Beiträgerinnen und Beiträger des Sammelbands Die Okkupation Griechenlands im Zweiten Weltkrieg: Griechische und deutsche Erinnerungskultur (2015) getan haben, den beiden Erinnerungskulturen im öffentlichen Bewusstsein, in der Literatur und den Medien nachspürt. Vor allem in Krisenzeiten boomt das Klischee, doch der europäische Alltag mit seinen deutsch-griechischen Arbeits-, Familien- und Kulturbeziehungen setzt sich fort. Das Buch legt die interdisziplinären Grundlagen für eine überfällige Aufarbeitung und ein tragfähiges und dauerhaftes Geschichtsbewusstsein in beiden Ländern.

Der Band Die Okkupation Griechenlands im Zweiten Weltkrieg ist aus einer Tagung hervorgegangen, die im Juli 2012 an der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität durchgeführt wurde. 27 sehr ausführliche Artikel befassen sich mit der wandelbaren Kultur der Verdrängung und Erinnerung auf beiden Seiten.

Die Okkupation Griechenlands im Zweiten Weltkrieg: Griechische und deutsche Erinnerungskultur
Herausgegeben von: Chryssoula Kambas und Marilisa Mitsou
2015, Böhlau Verlag 

» Inhaltsverzeichnis (pdf)

Berliner Europa-Dialog: "Europa in der Krise?" (16.06.2015)

Die Nachrichten in Europa überschlagen sich: drohender Grexit, Ukraine-Krise, Flüchtlingspolitik und viele weitere Themen füllen die Zeitungen, Blogs und Nachrichtensendungen. Auf allen Kanälen findet Europa statt.

Aber geht es dabei auch um europäische Lösungen europäischer Herausforderungen? Oder kochen die Mitgliedsstaaten ihr eigenes Süppchen ohne Blick für das große Ganze? Wie beurteilen Korrespondentinnen und Korrespondenten europäischer Medien die deutsche Europa-Debatte?

Bei der Podiumsdiskussion "Berliner Europa-Dialog: Europa in der Krise? Korrespondentinnen und Korrespondenten berichten" treffen KorrespondentInnen spanischer, italienischer, griechischer, polnischer und französischer Medien in Deutschland aufeinander. Die Podiumsgäste bieten einen Blick von außen auf die Diskussion in Deutschland:

  • Herr Luis Doncel, Tageszeitung „El País“ (Spanien)
  • Herr Jacek Lepiarz, Nachrichtenagentur „PAP“ (Polen)
  • Frau Tonia Mastrobuoni, Tageszeitung „La Stampa“ (Italien)
  • Herr Georgios Pappas, Tageszeitung „Ta Nea“ (Griechenland)
  • Herr Pascal Thibaut, Radiosender „Radio France International“ (Frankreich)

Die Veranstaltung findet am 16. Juni 2015 von 18:00 bis 20:00 Uhr in der Freien Universität Berlin, Henry-Ford-Bau, Hörsaal A, Garystraße 35, 14195 Berlin-Dahlem (U3 Thielplatz) statt. 
Sie wird moderiert von Professorin Dr. Tanja A. Börzel, Leiterin der Arbeitsstelle Europäische Integration der Freien Universität Berlin.

Die Veranstaltung bildet den Auftakt der Reihe „Berliner Europa-Dialog.“ Sie wird kooperativ organisiert vom Europäischen Informationszentrum Berlin (Träger: Deutsche Gesellschaft e.V.), dem Dokumentationszentrum Vereinte Nationen – Europäische Union der Freien Universität Berlin sowie der Europa-Union Berlin e.V.

Zum Weiterlesen

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