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Die Edition Romiosini/CeMoG auf der Frankfurter Buchmesse: »Das Kavafis-Projekt«

23.10.2021 | 19:00 s.t. - 21:30
Konstantinos Kavafis: Gedichte (https://bibliothek.edition-romiosini.de)

Konstantinos Kavafis: Gedichte (https://bibliothek.edition-romiosini.de)

Ersi Sotiropoulos: Was bleibt von der Nacht (https://bibliothek.edition-romiosini.de)

Ersi Sotiropoulos: Was bleibt von der Nacht (https://bibliothek.edition-romiosini.de)

Joachim Sartorius: Brief an Konstantinos Kavafis (https://bibliothek.edition-romiosini.de)

Joachim Sartorius: Brief an Konstantinos Kavafis (https://bibliothek.edition-romiosini.de)

Buchpräsentation, Lesung und Diskussion mit Ersi Sotiropoulos und Kostas Kosmas (in deutscher Sprache)
Buchhandlung Weltenleser, Oeder Weg 40, 60318 Frankfurt. Eintritt frei

Im Rahmen der offiziellen Vertretung Griechenlands auf der Internationalen Frankfurter Buchmesse (Halle 4.1, G83) veranstalten die Edition Romiosini/CeMoG und die Griechische Kulturstiftung eine Lesung und Diskussion mit der Autorin Ersi Sotiropoulos, dem Autor und Literaturkritiker Nikos Bakounakis und dem Übersetzer und Verantwortlichen der Edition Romiosini Kostas Kosmas.

Samstag, 23. Oktober 2021, um 19:00 Uhr
Buchhandlung Weltenleser (Oeder Weg 40, 60318 Frankfurt)
Eintritt frei

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Konstantinos Kavafis (Alexandria 1863–1933) zählt zu den bedeutendsten Lyrikern der europäischen Literatur des zwanzigsten Jahrhunderts. Sein Hauptwerk umfasst 154 so suggestive wie überwiegend knappe, nur selten den Umfang einer Buchseite überschreitende Gedichte von größter inhaltlicher und formaler Präzision, die in einem langwierigen Schaffensprozess entstanden. Dabei verzichtete Kavafis Zeit seines Lebens auf eine Publikation seines Werks in Buchform und veröffentlichte seine Gedichte als Einzeldrucke auf losen oder gehefteten Blättern, die er an Freunde und Bekannte verteilte. Gesammelt in einem Band erschienen sie erstmals 1935 in Alexandria.
Kavafis’ Interesse galt dem vermeintlich ›Marginalen‹: der von Dekadenzbewusstsein geprägten hellenistischen, römischen und spätbyzantinischen Welt, der homoerotischen Sinnlichkeit, der leisen, einsamen Reflexion. Diesen Schwerpunkten entsprechend unterteilte er seine Gedichte in »historische«, »erotische« und »philosophische«. Seine Sprache zieht die Summe aus verschiedenen Epochen der griechischen Sprachgeschichte, sein Duktus ist karg und lakonisch, sein Stil subtil ironisch. Diese einzigartige Qualität seiner Lyrik weist ihn als einen der hervorragendsten Autoren der klassischen Moderne aus.
Klappentext aus: Konstantinos Kavafis, Gedichte. Übersetzung von Wolfgang Josing. Mit einem Nachwort von Miltos Pechlivanos. Edition Romiosini 2021, 348 S., (ISBN: 978-3-946142-69-0, 18,- €)

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»Lieber Konstantinos,
während ich Dir schreibe, schaust Du mir in den Nacken, dem einzigen Teil meines Körpers, der jung geblieben ist, und über meinen Nacken hinweg auf die Papiere auf meinem Schreibtisch, auf den Anfang des Briefes an Dich. Du bis sehr gegenwärtig, auch wenn unser Treffen in Alexandria nun schon viele Jahre zurück liegt. Eigentlich sprechen ja alle zeitlichen Fakten gegen eine solche Begegnung. Aber in meiner Vorstellung habe ich Dich besucht. Nichts ist realer als die Einbildung.«
Joachim Sartorius, Offener Brief an Konstantinos Kavafis. Deutsch-Griechisch

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Paris im Juni 1897. Konstantinos Kavafis reist mit seinem Bruder John in die »Stadt des Lichts« und begegnet dort auch den dunkleren Seiten der Kulturmetropole. Reales und Fiktives vermischen sich. Der 34-Jährige ist noch nicht der bahnbrechende Dichter, der er einmal werden soll. Er ist der Verfasser einer Handvoll unbedeutender Gedichte. Voller Selbstzweifel und Ambitionen ringt er um seine Leidenschaften und seine künstlerische Befreiung. Er will die Enge der Traditionen hinter sich lassen. Kavafis – das Werden eines Künstlers.
Dabei quält ihn die die elementare Frage nach dem Verhältnis von Leben und Kunst. Wer kann die bessere Dichtung schreiben? »Der mit dem ruhigen Leben, über den Schreibtisch gebeugt, verzagt, der Geist angefeuert von Sehnsüchten und den wildesten Fantasien, die er niemals ausleben würde, was er auch wusste, oder der andere, der sich ohne Schranken ins Leben stürzt, der das Leben wie ein waghalsiger Duellant herausfordert, auf die leichte Schulter nimmt und dabei auch den eigenen Untergang riskiert?«
Die Entwicklung des jungen Literaten zum wohl berühmtesten griechischen Lyriker der Moderne beschäftigte Ersi Sotiropoulos über mehrere Jahre. Nach intensiven Archivrecherchen veröffentlichte die vielfach preisgekrönte Autorin einen Roman, den die Kritik im In- und Ausland unisono lobte und der in Frankreich mit dem »Prix Méditerranée Etranger« ausgezeichnet wurde.
Klappentext aus: Ersi Sotiropoulos, Was bleibt von der Nacht. Übersetzung: Doris Wille. Mit einem Nachwort der Autorin. Edition Romiosini 2021, 284 S. (ISBN: 978-3-946142-83-6, 17,50 €)

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Die Edition Romiosini/CeMoG veröffentlicht griechische und griechenlandbezogene Literatur (Belletristik, Sachbuch und Fachliteratur) in deutscher Sprache und entwickelt eine digitale Bibliothek der griechischen Literatur und neogräzistischen Forschung. Auf der 72. Frankfurter Buchmesse (20.-24.10.2021) präsentiert die Edition Romiosini/CeMoG ihr Editionsprogramm.


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Zeit & Ort

23.10.2021 | 19:00 s.t. - 21:30

Buchhandlung Weltenleser, Oeder Weg 40, 60318 Frankfurt. Eintritt frei
Buchhandlung Weltenleser, Oeder Weg 40, 60318 Frankfurt