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Die Romanioten von Ioannina: Leben und Schicksal einer der ältesten griechisch-jüdischen Gemeinden

30.04.2024

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Das Centrum Modernes Griechenland/Freie Universität Berlin und Exantas Berlin e.V. laden Sie zu einer Dokumentarfilmvorführung mit anschließender Diskussion über die romaniotischen Juden von Ioannina ein:

Donnerstag, 16.05.2024, 18:00-20:30 Uhr, Freie Universität Berlin
Otto-von-Simson-Straße 26/ Mensa, L 116 Seminarzentrum

An eine Tragödie ist zu erinnern. Vor 80 Jahren, am 25. März 1944, deportierte die deutsche Besatzungsmacht etwa 1900 romaniotische Juden und Jüdinnen von Ioannina nach Auschwitz-Birkenau. Fast alle wurden unmittelbar nach Ankunft dort in den Gaskammern ermordet. Nur wenige, die zur Zwangsarbeit ausgewählt wurden, überlebten, noch weniger kehrten in ihre Heimatstadt zurück.

Wer waren und wer sind die Romanioten? Welche Beziehungen hatten sie zu der viel größeren jüdischen Gemeinde der Sepharden, die Jahrhunderte nach ihnen aus Spanien ins Osmanische Reich geflohen sind? Wie unterschieden sie sich von ihnen? Wie wurde Ioannina zum Zentrum der Romanioten? Wie organisierten sie dort ihr Leben? Warum haben so wenige die Flucht ergriffen, nachdem sie die Gerüchte und Nachrichten über die Deportation der Juden aus Thessaloniki Monate zuvor erreicht hatten?

Wir wollen an das Leben und das Schicksal dieser besonderen griechisch-jüdischen Gemeinde erinnern und dabei einen der hervorragenden griechisch-jüdischen Intellektuellen und Dichter aus dieser Gemeinde, Josef Eliyia (1901-1931), in den Blick nehmen.

Heute ist die romaniotische Gemeinde in Ioannina klein, sie schwindet. Doch ist aus dieser kleinen Gemeinde der erste jüdische Bürgermeister Griechenlands hervorgegangen, ihr langjähriger Vorsitzender Moisis Elisaf. Wie wird die Gemeinde nach seinem Tod 2022 ihr reiches kulturelles Erbe in die Zukunft tragen?

Programm:

18.00-19.15: Dokumentarfilm Romaniotes (Regie: Agnes Sklavou und Stelios Tatakis, 2019)

19.30-20.30: Diskussion mit Dr. Leon Nar (Literaturwissenschaftler und Autor, Herausgeber der Werke von Josef Eliyia, Thessaloniki), Adi Liraz (Künstlerin und Pädagogin, Berlin/Ioannina, Alexis Ntetorakis (Historiker, Berlin).

Moderation: Dr. Andreas Poltermann (Politikwissenschaftler, Berlin)

Nach Ende der Diskussion findet ein Empfang statt.