Springe direkt zu Inhalt

#Lesestoff

22.03.2022

Theo Angelopoulos

Theo Angelopoulos
Bildquelle: Nelly Tragousti

Theo Angelopoulos (1935-2012) gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des europäischen Autorenkinos. Für seine hochstilisierten Arthouse-Filme, die als politisch-historische optische Essays gelesen werden können, wurde er mit vielen wichtigen Preisen geehrt, u.a. mit der Goldenen Palme in Cannes. Angelopoulos verunglückte im Januar 2012 während der Dreharbeiten für einen Film. Einige Jahre später verfasste sein Freund und Skriptmitarbeiter Petros Markaris einen „offenen Brief“ an ihn. Anlass war die damals akute Welle der Geflüchteten vor dem syrischen Bürgerkrieg. "Petros Markaris an Theo Angelopoulos" ist einer der 10 Texte, die in der Reihe "offene Briefe" der Edition Romiosini veröffentlicht wurden.

Ο Θεόδωρος Αγγελόπουλος σκοτώθηκε σε αυτοκινητιστικό δυστύχημα πριν από ακριβώς δέκα χρόνια. Ο Πέτρος Μάρκαρης έγραψε το 2016 μια «ανοιχτή επιστολή» για τον στενό φίλο και συνεργάτη του.

Petros Markaris an Theo Angelopoulos

Athen, im Oktober 2016

Lieber Herzensfreund Theo,

seit deinem Tod vor fast fünf Jahren verspüre ich zum ersten Mal das Bedürfnis, dir zu schreiben. Bestimmt wirst du das, was ich zu sagen haben, besser als jeder andere verstehen.

Während ich in den vergangenen Monaten das Flüchtlingsdrama in Griechenland und ganz Europa verfolgte, musste ich ständig an deinen Film »Der schwebende Schritt des Storchs« denken. Ich erinnere mich, dass du mir bei unseren Gesprächen über das Drehbuch gesagt hast, die Migrationsproblematik sei die große Frage unserer Zeit. Deine Vorahnung hat sich bestätigt.

Bevor ich mich an diesen Brief setzte, habe ich mir den Film noch einmal angesehen. Dabei dachte ich an seine Erstaufführung zurück, als wir alle das Flüchtlingsdrama im Film sprachlos verfolgten. Deine Vorahnung hat sich bestätigt, aber die Odyssee der Migranten, die im Film erzählt wird, wirkt im Vergleich zu den dramatischen Erfahrungen der heutigen Flüchtlinge »harmlos«.

Ich hörte, wie sich die Hauptfigur des Films fragte: »Wie viele Grenzen müssen wir überqueren, bis wir am Ziel sind?« Und ich sah den Journalisten wieder vor mir, der mit »schwebendem Schritt« an der Grenze steht und sagt: Wenn er seinen Fuß auf die Erde setze, befinde er sich in einem anderen Land.

Lieber Theo, für die heutigen Flüchtlinge wäre keines von beiden möglich. Deiner Hauptfigur würde sich die Frage »Wie viele Grenzen müssen wir überqueren, bis wir am Ziel sind?« gar nicht stellen, da die Grenzen von Mazedonien (oder Former Yugoslav Republic of Macedonia, kurz FYROM, wie die Griechen es nennen) bis Österreich dicht sind. Wohin ich auch blicke, überall nur Stacheldraht und Mauern. Und dein Journalist würde mit »schwebendem Schritt« an der griechischen Grenze in Idomeni verharren müssen. Und der Zeitpunkt, wann er seinen Fuß in ein anderes Land setzen könnte, wäre nicht absehbar.

Ebenso müsste deine Hauptfigur die Hof-
fnung begraben, rasch ein neues Zuhause zu finden. Deutschland und Schweden sind die einzigen Länder in Mittel- und Nordeuropa, die den Flüchtlingen eine feste Unterkunft anbieten, andere stellen ihnen nicht einmal ein Zelt zur Verfügung.

Bei der Hochzeitsszene an den beiden gegenüberliegenden Flussufern habe ich auf »Stop« gedrückt. Auf der einen Seite steht die Braut, auf der anderen der Bräutigam. Ich weiß noch, wie uns diese Einstellung beeindruckt hat. Aber wer redet heute von einer Hochzeit an zwei Ufern, Theo? Hier ertrinken fast täglich Männer, Frauen und Kinder zwischen zwei Küsten – der afrikanischen und der europäischen.

Erinnerst du dich an das Gedicht »Mauern« von Konstantinos Kavafis, den du so sehr geliebt hast?

Ohne Rücksicht, ohne Mitleid, ohne Scham
hat man starke, hohe Mauern rund um mich
gebaut.

Hier sitz ich und verzweifle nun.
Nur eins bedenk‘ ich: dass dies Geschick mir
den Verstand verzehrt;

Kavafis’ Worte gewinnen mit jedem Flüchtling, der heutzutage heil bis Griechenland oder Italien gelangt, neue Bedeutung.

Was einen im Verlauf dieser Tragödie (im aristotelischen Sinn) am meisten beeindruckt, sind die Kinder, die ihre Eltern verloren haben oder von ihnen getrennt wurden und nun allein in den provisorischen Auffanglagern umherirren.

Solche Kinder treffen wir zwar nicht in deinem Film »Der schwebende Schritt des Storchs«, aber dafür in »Die Ewigkeit und ein Tag«. Dort sieht der Zuschauer, wie »Grenzkinder« den Stacheldrahtzaun hochklettern, um ins Nachbarland hinüberblicken.

Eines dieser Kinder nimmt der Schriftsteller mit auf seine Reise, bis er es eines Tages zu einem Schiff bringt, damit es ein neues Leben anfangen kann. Ich erinnere mich, wie sehr uns die Frage beschäftigt hat, ob der Film mit dieser Szene enden sollte.

Lieber Freund Theo, heute könntest du solche Kinder in bestimmten Gegenden Griechenlands gar nicht in die Schule schicken, da sich die dortigen Elternvereine dagegen wehren, dass die Flüchtlingskinder dieselbe Schule wie ihre Sprösslinge besuchen.

Andererseits gibt es natürlich den Schengenvertrag, den größten Stolz der Europäischen Union, der allen EU-Bürgern erlaubt, sich ohne Passkontrollen frei zu bewegen und sich so etwas wie einen europäischen Bundesstaat zusammenzuphantasieren. Nur, dass seit ein paar Monaten die Schengenregeln an vielen Grenzen außer Kraft gesetzt sind. Die Einzigen, die sich darüber beschweren, sind die Unternehmer. Sie vertreten die Meinung, die Aussetzung des Schengener Abkommens werde die Transportkosten in die Höhe treiben. Und ihr Argument überzeugt am meisten, da im heutigen Europa nur die Geld- und Kostenfrage zählt. Menschen – und insbesondere Flüchtlinge – spielen keine Rolle.

Dabei gibt es durchwegs in allen Ländern Europäer, die sich um die Flüchtlinge kümmern, doch sie sind in der Minderheit und so etwas wie die Ehrenwache der europäischen Werte.

Bis jetzt habe ich nur vom ersten und dritten Film der »Trilogie der Grenzen« gesprochen. Dazwischen war »Der Blick des Odysseus« entstanden, meiner Meinung nach dein bester Film.

Als wir das Drehbuch zu schreiben begannen, hattest du die fixe Idee, einen Teil des Films in Sarajevo zu drehen. Ich versuchte dir zu erklären, das sei ein frommer Wunsch, da in Sarajevo Krieg herrschte. Doch du hast ewig darauf beharrt und bist mir damit auf die Nerven gegangen. Erst ganz zuletzt hast du dir notgedrungen die bittere Wahrheit eingestanden: Dreharbeiten in Sarajevo waren ein Ding der Unmöglichkeit. Doch kaum hattest du mir zu meiner Genugtuung recht gegeben, hattest du eine neue verrückte Idee: Wenn es in Sarajevo mit den Dreharbeiten nicht klappte, dann eben in Mostar.

»Bist du bei Trost? Auch in Mostar bringen sie sich gegenseitig um!«, hatte ich dir damals gesagt.

Doch du hattest dich schon kundig gemacht. »Nein, momentan herrscht Waffenruhe. Deshalb muss ich jetzt hin.«

»Wie soll das gehen? Das Drehbuch steckt erst in den Anfängen. Wie willst du da drehen?«

»Ich weiß, aber ich muss es riskieren«, war Deine Antwort.

Dein Film »Der Blick des Odysseus«, den ich so sehr liebe, wirft zwei Fragen auf.

Erste Frage: Wie ist es dir gelungen, einen US-amerikanischen Schauspieler wie Harvey Keitel und einen schwedischen Schauspieler wie Erland Josephson zu überzeugen, dir auf diesem Höllenritt über die Schlachtfelder des damaligen Jugoslawien zu folgen?

Zweite Frage: Wie hast Du es geschafft, mich fast jeden zweiten Tag von Mostar aus anzurufen, um mit mir am Drehbuch weiterzuarbeiten?

Jedes Mal, wenn ich dir diese beiden Fragen stellte, hast du mir nur verschmitzt zugelächelt. Eine Antwort habe ich letztendlich nie bekommen, nur dein Lächeln steht mir noch vor Augen.

Ich erinnere dich an diese Gespräche, weil damals niemand – weder wir Drehbuchautoren noch sonst jemand – vorhersehen konnte, dass der Bürgerkrieg und die folgende NATO-Intervention in Jugoslawien eine Art Experimentierfeld für eine bestimmte Geisteshaltung sein würde, die fordert, in den unterschiedlichsten Ländern mit Waffengewalt »Ordnung« zu schaffen. Auf Jugoslawien folgten der Irak, Libyen und jetzt Syrien.

Zwar halte ich den Film »Der Blick des Odysseus« für dein Meisterwerk. Trotzdem sind es »Der schwebende Schritt des Storchs« und »Die Ewigkeit und ein Tag«, die mir persönlich sehr nahe gehen. Das hat gewiss mit meiner Herkunft und Kindheit zu tun. Aber keine Angst, ich lege mich jetzt nicht auf die Freudsche Couch.

Lieber Theo, alle Flüchtlinge und Wirtschaftsmigranten, die in einem europäischen Land Aufnahme finden, werden Teil einer Minderheit sein – mitten in einer andersartigen, dominanten Kultur. Ich selbst bin in der griechischsprachigen Minderheit in Istanbul aufgewachsen und weiß, was das bedeutet.

Man spricht in Griechenland und auch in anderen Ländern von der multikulturellen Gesellschaft und in der letzten Zeit auch von ihrem Scheitern. Ich bin in einer Vielvölkerstadt groß geworden, die drei große Minderheiten hatte: die griechische, die armenische und die jüdische. Daneben gab es noch eine kleine italienisch sprechende Minderheit.

Ich weiß aus persönlicher Erfahrung, dass die Idee einer multikulturellen Gesellschaft ein Trugbild ist. Was wirklich existiert, ist eine multi-
kommunale Gesellschaft. In Istanbul waren die Minderheiten Gemeinden, die sich nach aussen abschotteten und parallel existierten – und weder zur türkischen Mehrheit noch zu einer anderen Minorität Kontakt suchten. Die viel beschworene Integration fand nur »tagsüber« statt, das heißt am Arbeitsplatz und im Geschäftsleben. Die sozialen Kontakte beschränkten sich ausschließlich auf die eigene Minderheit. Und dabei meine ich nicht Gruppen, die erst seit dreißig oder vierzig Jahren, sondern die seit Jahrhunderten in derselben Stadt zusammenlebten.

Da wir uns im Film »Die Ewigkeit und ein Tag« intensiv mit dem griechischen Nationaldichter Dionysios Solomos auseinandergesetzt haben, wirst du dich bestimmt an seinen Ausspruch erinnern: »Habe ich denn etwas anderes im Sinn als Freiheit und Sprache?« Überträgt man diesen Spruch auf die Minderheiten, so könnte er so klingen: »Habe ich denn etwas anderes im Sinn als Religion und Sprache?«

Alle Minderheiten verteidigen leidenschaftlich ihre Sprache und ihre Religion, in der nicht nur ihr Glaube, sondern auch ihre Werte und ihre Traditionen verkörpert sind. Die Tendenz, isoliert und selbstbezogen zu bleiben, hilft bei der Bewahrung von Sprache, Werten und Traditionen.

So würde auch deine Hauptfigur in »Der schwebende Schritt des Storchs« leben, würde er jemals »ans Ziel« gelangen und ein neues Zuhause finden: eingeschlossen in eine Gemeinde, die nur aus seinen eigenen Landsleuten bestünde. Denn leider wird der notwendige Wunsch, Sprache, Werte und Traditionen zu bewahren, von Unsicherheit und Angst begleitet, die jeder Flüchtling oder Einwanderer in einem fremden Land verspürt. Die Landsleute sind seine einzige Zuflucht, mit denen er seine Lebensweise, seine Gewohnheiten und Gebräuche teilen kann. Den Kontakt mit der dominanten Mehrheitskultur vermeidet er, da er Angst hat, dadurch auf unbekanntes und daher gefährliches Terrain zu geraten.

Vielleicht werden die Kinder der Hauptfigur, mit größerer Sicherheit jedoch seine Enkel, die ihre Ausbildung im Land absolvieren, die Sprache erlernen und mit Kindern der Einheimischen täglich im Kontakt stehen, aus der Isolation der Minderheit heraustreten und sich in die Gesellschaft des Aufnahmelandes einfügen können.

In Istanbul war das nicht möglich, da sich die Minderheiten untereinander nicht verständigen konnten. Und von der Mehrheitsgesellschaft trennte sie ein tiefer Graben, den nationalistisches Gedankengut und immer noch schwärende Wunden aus der Vergangenheit zu verantworten hatten.

Seien wir jedoch ehrlich: Auch die Einheimischen befördern die Isolation derjenigen, die als Gäste kommen. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, dass sie in derselben Stadt zusammenwohnen, dann geschieht das in größtmöglichem Abstand voneinander. Und die Sicherheitskräfte unterstützen diese Bestrebungen. Wenn die Flüchtlinge und Migranten abgeschirmt in Ghettos leben, ist ihre Überwachung viel einfacher.

Wenn ich heute deine Hauptfigur und deinen Journalisten träfe, würde ich ihnen genau dasselbe sagen.

Lieber Theo, wir stammten aus ganz verschiedenen Orten, wir kamen aus unterschiedlichen Familien und verbrachten vollkommen andere Kinder- und Jugendjahre. Doch wir waren durch eine Freundschaft verbunden, die vierzig Jahre überdauert hat. Wir haben uns während der Militärjunta kennengelernt und in diesen Jahren zum ersten Mal zusammengearbeitet, an »Tage von ´36« – das war dein zweiter Film. Es waren schwierige Zeiten, insbesondere für die Literatur und die Kunst, aber wir hatten zumindest die Befriedigung, dass wir nicht klein beigegeben und den Mut verloren haben.

Heute leben wir in der Europäischen Union, die aus Ländern mit demokratischer Verfassung besteht. Die Mauern werden von keiner Diktatur, sondern von demokratisch regierten Ländern errichtet. Und der Grenzübertritt ist nicht, wie unter der griechischen Junta, den Regimegegnern verboten, sondern Menschen und Familien, die ihr Land verlassen müssen, um ihr Leben zu retten.

Europa hat viele Epochen durchlaufen: die Renaissance, die Aufklärung, die französische und die industrielle Revolution. Die heutige Epoche, fürchte ich, wird als »Zeitalter der Heuchelei« in die europäische Geschichte eingehen.

Lieber Freund Theo, du fehlst mir sehr. Andererseits tröstet mich der Gedanke, dass du diese schlimme Zeit nicht mehr erleben musst. Ich weiß, wie sehr du darunter gelitten hättest.

 

Dein Freund
Petros

Übersetzung aus dem Griechischen: Michaela Prinzinger

 

Πέτρος Μάρκαρης προς Θόδωρο Αγγελόπουλο

Αθήνα, Οκτώβριος 2016

 

Εγκάρδιε φίλε Θόδωρε

Πέρασαν σχεδόν πέντε χρόνια από το θάνατο σου και είναι η πρώτη φορά που αισθάνομαι την ανάγκη να σου γράψω. Είμαι βέβαιος ότι αυτά που έχω να σου πω, εσύ θα τα καταλάβαινες καλύτερα από κάθε άλλον.

Τους τελευταίους μήνες, ενώ παρακολουθώ το δράμα των προσφύγων στην Ελλάδα και σε ολόκληρη την Ευρώπη, ο νους μου πηγαίνει διαρκώς στην ταινία σου «Το Μετέωρο Βήμα του Πελαργού». Θυμάμαι αυτό που μου είχες πει, όταν συζητούσαμε το σενάριο: ότι το μεταναστευτικό θα ήταν το μεγάλο πρόβλημα της εποχής μας. Η πρόβλεψη σου βγήκε σωστή.

Πριν σου γράψω αυτό το γράμμα, κάθισα και είδα πάλι την ταινία. Καθώς κυλούσε, αναλογιζόμουν την πρώτη προβολή της και πώς παρακολουθούσαμε τότε άφωνοι το δράμα των μεταναστών. Η πρόβλεψη σου βγήκε σωστή, αλλά η οδύσσεια των μεταναστών που αφηγείται η ταινία, μοιάζει σχεδόν με χάδι σε σύγκριση με το δράμα που ζουν οι σημερινοί πρόσφυγες.

Άκουσα πάλι τον πρωταγωνιστή της ταινίας να αναρωτιέται: «Πόσα σύνορα πρέπει να περάσουμε για να φτάσουμε στα σπίτια μας;» Και είδα πάλι τον δημοσιογράφο να στέκεται με το βήμα μετέωρο στα σύνορα και να λέει πως, αν ακουμπήσει το πόδι του στη γη, θα βρεθεί σε άλλη χώρα.

Θόδωρε, τίποτα από τα δυο δε θα μπορούσε να συμβεί με τους σημερινούς πρόσφυγες. Για τον πρωταγωνιστή σου θα περίττευε η ερώτηση: «πόσα σύνορα πρέπει να περάσουμε ακόμα;», γιατί τα σύνορα είναι κλειστά από τη Μακεδονία (ή FYROM, όπως τη λέμε εμείς) ως την Αυστρία. Όπου κι αν κοιτάξω γύρω μου, βλέπω να υψώνονται συρματοπλέγματα και τείχη. Και ο δημοσιογράφος σου θα έμενε με το βήμα μετέωρο στην Ειδομένη. Άγνωστο πότε θα μπορούσε να πατήσει το πόδι του σε άλλη χώρα.

Ο πρωταγωνιστής σου θα έπρεπε, επίσης, να παραιτηθεί από την ελπίδα ότι θα έφτανε γρήγορα στο σπίτι του. Αν εξαιρέσω τη Γερμανία και τη Σουηδία, κανείς στην κεντρική και βόρεια Ευρώπη δεν προσφέρει στους πρόσφυγες, όχι σπίτι, αλλά σχεδόν ούτε αντίσκηνο.

Πάγωσα την ταινία στο πλάνο με τον γάμο στις δυο όχθες του ποταμού. Στη μια όχθη η νύφη, στην άλλη ο γαμπρός. Θυμάμαι ακόμα πόσο μας είχε εντυπωσιάσει το πλάνο αυτό. Ποιος γάμος σε δυο όχθες, Θόδωρε; Εδώ άντρες, γυναίκες, παιδιά, πνίγονται σχεδόν κάθε μέρα ανάμεσα σε δυο ακτές: την αφρικανική και την ευρωπαϊκή.

Θυμάσαι τα «Τείχη» του Καβάφη, του ποιητή που τόσο αγαπούσες;

Χωρίς περίσκεψιν, χωρίς λύπην, χωρίς αιδώ
μεγάλα κ’ υψηλά τριγύρω μου έκτισαν τείχη,

Και κάθομαι και απελπίζομαι τώρα εδώ.
Άλλο δεν σκέπτομαι: τον νουν μου τρώγει
αυτή η τύχη·

Αυτό που λέει ο Καβάφης στο ποίημα του, το επαναλαμβάνει σήμερα ο κάθε πρόσφυγας που καταφέρνει να φτάσει ως την Ελλάδα ή την Ιταλία.

Η εικόνα που προξενεί το μεγαλύτερο δέος σ’ αυτήν την τραγωδία, με την αριστοτελική έννοια, είναι τα παιδιά. Τα παιδιά που αποκόπηκαν από τους γονείς τους, ή που τους έχασαν και τώρα περιφέρονται μόνα στους πρόχειρους καταυλισμούς.

Αυτά τα παιδιά δεν τα συναντάμε στο «Μετέωρο Βήμα του Πελαργού», αλλά στην ταινία σου «Μια Αιωνιότητα και μια Μέρα». Είναι «τα παιδιά των συνόρων» που ο θεατής τα βλέπει να σκαρφαλώνουν στα συρματοπλέγματα και να κοιτάζουν στη διπλανή χώρα.

Ένα απ’ αυτά τα παιδιά παίρνει ο συγγραφέας μαζί του στην περιπλάνηση του, ώσπου κάποια στιγμή το βάζει σε ένα πλοίο για να φύγει και να ξεκινήσει μια άλλη ζωή. Θυμάμαι πόσο μας είχε απασχολήσει το πρόβλημα, αν αυτό θα έπρεπε να είναι το φινάλε της ταινίας.

Φίλε Θόδωρε, σήμερα αυτά τα παιδιά δε θα μπορούσες να τα βάλεις ούτε στο σχολείο σε κάποιες περιοχές της Ελλάδας, γιατί οι σύλλογοι Γονέων και Κηδεμόνων δε θέλουν να πηγαίνουν τα προσφυγόπουλα στο ίδιο σχολείο με τα παιδιά τους.

Κατά τα άλλα, βέβαια, υπάρχει η συνθήκη Schengen, το καμάρι της Ευρωπαϊκής Ένωσης, που επιτρέπει σε όλους τους Ευρωπαίους να κυκλοφορούν ελεύθερα και να φαντασιώνονται μια δήθεν ομοσπονδία. Μόνο που εδώ και μερικούς μήνες η Schengen είναι κλειστή σε πολλά σημεία. Οι μόνοι που διαμαρτύρονται είναι οι επιχειρηματίες. Υποστηρίζουν ότι το κλείσιμο της Schengen θα ανεβάσει το κόστος μεταφοράς. Το επιχείρημα τους είναι το μόνο πειστικό, γιατί σ’ αυτήν την Ευρώπη μετράνε μόνο το κόστος και το χρήμα. Οι άνθρωποι δεν μετράνε, ιδιαίτερα όταν είναι πρόσφυγες.

Όχι πως δεν υπάρχουν Ευρωπαίοι σε όλες τις χώρες, που νοιάζονται για τους πρόσφυγες, αλλά αυτή είναι μια μειοψηφία, κάτι σαν την τιμητική φρουρά των ευρωπαϊκών αξιών.

Ως τώρα στάθηκα στην πρώτη και την τρίτη ταινία της «Τριλογίας των Συνόρων». Η ενδιάμεση είναι «Το Βλέμμα του Οδυσσέα», που για μένα είναι η καλύτερη ταινία σου.

Όταν αρχίσαμε να γράφουμε το σενάριο, σου είχε σφηνωθεί η ιδέα να γυρίσεις ένα μέρος της ταινίας στο Σαράγιεβο. Προσπαθούσα να σου εξηγήσω ότι αυτό ήταν ευσεβής πόθος, γιατί στο Σαράγιεβο μαινόταν ο πόλεμος. Επέμεινες μέχρι τέλους και μού ’σπαγες τα νεύρα, ώσπου κάποια στιγμή αναγκάστηκες να παραδεχτείς την πικρή αλήθεια: ήταν αδύνατο να κάνεις γυρίσματα στο Σαράγιεβο. Δεν πρόλαβα να χαρώ τη δικαίωση μου, γιατί μου έσκασες την επόμενη βόμβα: δεν μπορούσες να γυρίσεις στο Σαράγιεβο, αλλά θα πήγαινες στο Μόσταρ.

«Είσαι με τα καλά σου; Και στο Μόσταρ σκοτώνονται», σου είχα πει τότε.

Εσύ, όμως, το είχες ψάξει. «Όχι. Αυτή τη στιγμή υπάρχει κατάπαυση του πυρός. Γι’ αυτό και πρέπει να πάω τώρα.»

«Πώς θα πας; Ακόμα το σενάριο είναι στα σπάργανα. Πώς θα κάνεις γυρίσματα;»

«Το ξέρω, αλλά πρέπει να το ρισκάρω», ήταν η απάντηση σου.

«Το Βλέμμα του Οδυσσέα», που τόσο αγαπώ, με άφησε με δυο απορίες.

Η πρώτη ήταν πώς κατάφερες να πείσεις έναν αμερικάνο ηθοποιό, τον Χάρβεϊ Καϊτέλ, και έναν σουηδό ηθοποιό, τον Έρλαντ Γιόζεφσον, να σε ακολουθήσουν στα πεδία των μαχών της τότε Γιουγκοσλαβίας, που γι’ αυτούς θα πρέπει να ήταν συνώνυμα με την κόλαση.

Η δεύτερη απορία μου ήταν πώς κατάφερνες να με παίρνεις τηλέφωνο σχεδόν κάθε δεύτερο βράδυ από το Μόσταρ, για να συζητήσεις μαζί μου το σενάριο.

Κάθε φορά που σου έκανα αυτές τις δυο ερωτήσεις, με αντιμετώπιζες με το ίδιο πονηρό χαμόγελο. Τελικά, απάντηση δεν πήρα ποτέ και στη μνήμη μου έμεινε το πονηρό χαμόγελο σου.

Όλα αυτά σου τα θυμίζω, για να σου πω πως, όταν γράφαμε το σενάριο, ούτε εμείς, αλλά ούτε και κανείς άλλος θα μπορούσε να είχε προβλέψει ότι ο εμφύλιος και στη συνέχεια η επέμβαση στη Γιουγκοσλαβία ήταν κάτι σαν γενική δοκιμή μιας αντίληψης που επιδιώκει να βάλει «τάξη» με τα όπλα σε διάφορες χώρες. Ακολούθησαν το Ιράκ, η Λιβύη, και τώρα η Συρία.

Είπα προηγουμένως ότι θεωρώ «Το Βλέμμα του Οδυσσέα» την καλύτερη ταινία σου, αλλά οι ταινίες που με κάνουν να σπαράζω είναι το «Το Μετέωρο Βήμα του Πελαργού» και «Η Αιωνιότητα και μια Μέρα». Αυτό έχει σίγουρα σχέση με την καταγωγή μου και τα παιδικά μου χρόνια. Μη φοβάσαι, δεν πρόκειται να σου μιλήσω για τον Φρόιντ.

Όσοι πρόσφυγες και μετανάστες καταφέρουν να γίνουν δεκτοί σε κάποια χώρα της Ευρώπης, θα ζήσουν σε μειονότητες, Θόδωρε. Και εγώ έχω μεγαλώσει στην ελληνόφωνη μειονότητα της Κωνσταντινούπολης και ξέρω τι σημαίνει η ζωή σε μειονότητα.

Ακούω γύρω μου διάφορους, ημεδαπούς και αλλοδαπούς, να μιλάνε για την πολυπολιτισμικότητα, και τώρα τελευταία για την αποτυχία της. Μεγάλωσα σε μια πολυεθνική πόλη με τρεις μεγάλες μειονότητες: την ελληνόφωνη, ή ρωμέικη, όπως τη λέμε στην Κωνσταντινούπολη, την αρμενική και την εβραϊκή. Δίπλα σ’ αυτές υπήρχε και μια μικρότερη, ιταλόφωνη, μειονότητα.

Ξέρω από προσωπική πείρα ότι η πολυπολιτισμικότητα είναι μια χίμαιρα. Αυτό που υπάρχει είναι η πολυκοινοτικότητα. Όλες αυτές οι μειονότητες ήταν κοινότητες, οι οποίες ζούσαν η μια δίπλα στην άλλη, κλεισμένες στον εαυτό τους, χωρίς επαφή, ούτε με την τούρκικη πλειοψηφία, αλλά και μεταξύ τους. Η ένταξη, που την επικαλούνται όλοι, ήταν μια ένταξη «ημέρας», δηλαδή στο χώρο δουλειάς και στις συναλλαγές. Η κοινωνική ζωή ήταν αυστηρά περιορισμένη μέσα στην ίδια τη μειονότητα. Και δε μιλάω για μειονότητες που ζουν τα τελευταία τριάντα ή σαράντα χρόνια μαζί, αλλά για μειονότητες που ζούσαν από αιώνες στην ίδια πόλη.

Επειδή στην ταινία «Μια Αιωνιότητα και μια Μέρα» ασχοληθήκαμε εκτενώς με τον Σολωμό, θα θυμάσαι ασφαλώς τη ρήση του: «Μήγαρις έχω άλλο στο νου πάρεξ ελευθερία και γλώσσα;» Αν έκανα την απόπειρα να μεταφέρω τη ρήση στις μειονότητες, θα έλεγα: «Μήγαρις έχω άλλο στο νου πάρεξ θρησκεία και γλώσσα;»

Όλες οι μειονότητες υπερασπίζονται με πάθος τη γλώσσα και τη θρησκεία τους, στην οποία είναι συγκεντρωμένη όχι μόνο η πίστη τους, αλλά και οι αξίες και οι παραδόσεις τους. Η απομόνωση και η εσωστρέφεια βοηθάνε στη διατήρηση της γλώσσας, των αξιών και των παραδόσεων τους.

Έτσι θα ζούσε και ο πρωταγωνιστής σου από το «Μετέωρο Βήμα του Πελαργού», αν έφτανε κάποτε στο «σπίτι» του: κλεισμένος σε μια κοινότητα μαζί με τους ομοεθνείς του. Γιατί, δυστυχώς, στη γλώσσα, στις αξίες και στις παραδόσεις προστίθενται ο φόβος και η ανασφάλεια που αισθάνεται ο πρόσφυγας, ή ο μετανάστης, στην ξένη χώρα. Το μόνο του καταφύγιο είναι οι ομοεθνείς του, με τον ίδιο τρόπο ζωής, τις ίδιες συνήθειες και παραδόσεις. Αντίθετα, αποφεύγει κατά το δυνατό την επαφή με τον κυρίαρχο πολιτισμό, που είναι ο πολιτισμός της πλειοψηφίας, γιατί φοβάται ότι θα τον οδηγήσει σε άγνωστα γι’ αυτόν εδάφη.

Ίσως τα παιδιά του πρωταγωνιστή, με μεγαλύτερη βεβαιότητα τα εγγόνια του, που θα φοιτήσουν στα σχολεία της χώρας, θα μάθουν τη γλώσσα της και θα είναι σε καθημερινή επαφή με παιδιά από τον πληθυσμό της εθνικής πλειοψηφίας, να μπορέσουν να βγουν από την απομόνωση της μειονότητας και να ενταχθούν στην κοινωνία της χώρας.

Αυτό στην Κωνσταντινούπολη δεν ήταν εφικτό, γιατί οι μειονότητες δεν γνώριζαν η μια τη γλώσσα της άλλης και αυτό που τις χώριζε από την πλειοψηφία ήταν το βαθύ χάσμα του εθνικισμού και τα ανεπούλωτα τραύματα του παρελθόντος.

Ας είμαστε, όμως, ειλικρινείς. Και οι ντόπιοι επιδιώκουν την απομόνωση των φιλοξενουμένων. Αν είναι αναπόφευκτο να ζήσουν στην ίδια πόλη μαζί τους, τότε όσο γίνεται σε μεγαλύτερη απόσταση. Το ίδιο επιθυμούν και οι δυνάμεις ασφάλειας. Αν οι πρόσφυγες και μετανάστες ζουν απομονωμένοι σε γκέτο, τότε η επιτήρηση τους είναι πολύ πιο εύκολη.

Αν συναντούσα σήμερα τον πρωταγωνιστή και τον δημοσιογράφο σου, αυτά θα τους έλεγα.

Θόδωρε, είχαμε μια τελείως διαφορετική καταγωγή, ερχόμαστε από διαφορετικές οικογένειες και είχαμε τελείως διαφορετικές νεανικές και εφηβικές εμπειρίες. Συνδεθήκαμε, όμως, με μια φιλία, που κράτησε σαράντα χρόνια. Γνωριστήκαμε μέσα στη χούντα και μέσα στη χούντα συνεργαστήκαμε για πρώτη φορά στη δεύτερη ταινία σου, τις «Μέρες του ’36». Ήταν δύσκολοι καιροί, ιδιαίτερα για τη λογοτεχνία και την τέχνη, αλλά είχαμε τουλάχιστον την ικανοποίηση ότι δεν λυγίζαμε, δεν τα βάζαμε κάτω.

Σήμερα ζούμε στην Ευρωπαϊκή Ένωση, που απαρτίζεται από χώρες με δημοκρατικά καθεστώτα. Τα τείχη δεν τα ορθώνει καμιά δικτατορία, αλλά οι κυβερνήσεις δημοκρατικών χωρών. Και η είσοδος στις χώρες δεν απαγορεύεται σε αντικαθεστωτικούς, όπως στη δική μας χούντα, αλλά σε άτομα και σε οικογένειες, που εγκαταλείπουν τη χώρα τους, για να σώσουν τη ζωή τους.

Η Ευρώπη γνώρισε πολλές εποχές στην ιστορία της: την Αναγέννηση, τη Βιομηχανική Επανάσταση, της Γαλλική Επανάσταση, τον Διαφωτισμό. Πολύ φοβάμαι ότι η σημερινή εποχή θα περάσει στην ιστορία της Ευρώπης, ως η «Εποχή της Υποκρισίας.»

Φίλε Θόδωρε, μου λείπεις πολύ. Από την άλλη, όμως, παρηγοριέμαι, που δεν χρειάζεται να βιώνεις αυτή την άθλια περίοδο. Ξέρω πόσο θα υπέφερες.

 

Ο φίλος σου
Πέτρος