Springe direkt zu Inhalt

Vorträge und Podiumsdiskussion: Konstruktionen der Krise in der deutschen und griechischen Öffentlichkeit (27. Mai, 17:00 Uhr)

20.11.2014

Freitag, 27. Mai 2016, 17:00 Uhr
Vorträge und Podiumsdiskussion (in deutscher und englischer Sprache)
L116, Seminarzentrum der FU Berlin (Silberlaube), Otto-von-Simson-Str. 26, 14195 Berlin

Centrum Modernes Griechenland (CeMoG)

Konstruktionen der Krise in der deutschen und griechischen Öffentlichkeit

Die Rolle der Massenmedien als Kristallisationspunkt der Öffentlichkeit wurde im Zusammenhang der griechischen Finanz- und Wirtschaftskrise besonders deutlich. Zugeschriebene Attribute wurden rasch zur sozialen Routine im deutschen wie im griechischen Sprachgebrauch, moralische Kategorien wurden für die Klassifizierung der politischen Akteure verwendet.

Die Forschung hat sich bereits des Themas angenommen, teilweise auf bilateraler Ebene, wie etwa in den kritisch-diskursanalytischen Untersuchungen der Berichterstattung ausgewählter deutscher und griechischer Medien in der Publikation Die Dynamik der Konstruktion von Differenz und Feindseligkeit am Beispiel der Finanzkrise Griechenlands von Hans Bickes, Eleni Butulussi u.a., im Projekt „The Greeks, the Germans and the Crisis“ der Freien Universität Berlin und der Universität Kreta und in der neulich erschienenen Studie von Prof. Dr. Kim Otto und Andreas Köhler im Auftrag des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Universität Würzburg (Die Berichterstattung deutscher Medien in der griechischen Staatsschuldenkrise).

Die bereits publizierten Forschungsergebnisse geben einen Ausgangspunkt und eine Diskussionsbasis an: Ging es um eine wertende Berichterstattung? War die Darstellung beider Positionen jeweils ausgewogen? Kann man dabei einen medienübergreifenden Ton feststellen? Interessierte sich die Berichterstattung in beiden Ländern weniger für die Inhalte und mehr für die handelnden Akteure? Lag der Fokus jeweils auf dem eigenen oder auf dem anderen Land? Berechtigt die „Griechenlandkrise“ dazu, vom Missbrauch oder gar von der „Refeudalisierung“ der Öffentlichkeit zu reden? Zu diesen und weiteren Fragestellungen werden Fachleute Impulsreferate präsentieren und anschließend mit Journalisten diskutieren.

Mit:

  • Prof. Dr. Jochen Roose (Willy Brandt Zentrum, Universität Wrocław): Die drei diskursiven Welten in der Eurozonen-Krise
  • Dr. Kostas Kanellopoulos (Universität Kreta): Emerging narratives of crisis in the European public spheres
  • Prof. Dr. Kim Otto (Universität Würzburg): Die Berichterstattung deutscher Medien in der griechischen Staatsschuldenkrise
  • Prof. Dr. Alexandros Kyrtsis (Nationale und Kapodistrias-Universität Athen): Politische Öffentlichkeit und Finanzverhandlungen. Politische Dilemmata der Griechischen Politiker seit dem Ausbruch der Krise
  • Ulrike Herrmann (Wirtschaftskorrespondentin der taz): Kommentar
  • Giorgos Pappas (Deutschland-Korrespondent für ERT): Kommentar

Moderation: Anna Koktsidou (SWR International)


Weitere CeMoG-Veranstaltungen im Juni