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11.06.2019

Hermeneumata. Studien zur Neogräzistik

Hermeneumata. Studien zur Neogräzistik

Sie sind großformatig und Hardcover, ihr Seitenumfang ist beachtlich und sie beleuchten Aspekte der neugriechischen Literaturgeschichte und –wissenschaft. In der Reihe Hermeneumata. Studien zur Neogräzistik werden wissenschaftliche Studien als Forschungsbeiträge zur neueren und neuesten Geschichte und Literatur im griechischsprachigen Raum veröffentlicht. Die Übersetzungen von Nikolo Lountzis für Dionysios Solomos: Poetik und Kulturtransfer von Michail Leivadiotis, Dimitris Raftopoulos und die »Schwarze Literatur«. Zum erinnerungskulturellen Widerstands- und Bürgerkriegsdiskurs der griechischen Nachkriegsliteratur von Joachim Winkler, Die Hinwendung zur (aktualisierten) Vergangenheit. Horizonte des historischen Romans (1935–1950) in Griechenland von Bart Soethaert, Aspekte der Vergangenheit des »Neuen Hellenismus« im zeitgenössischen neugriechischen Roman. Narrative Modalität und historische Poetik von Maria Akritidou und (demnächst) Musikalische Verfahren in der neugriechischen Literatur. Intermedialität vom Symbolismus zum Modernismus von Olga Bezantakou sind die fünf ersten Titel der Reihe, die Monographien in griechischer wie deutscher Sprache beinhaltet und von Prof. Dr. Miltos Pechlivanos herausgegeben wird.

Στη σειρά Ερμηνεύματα. Συμβολή στις Νεοελληνικές Σπουδές, σε επιμέλεια του καθ. Μίλτου Πεχλιβάνου (Ελεύθερο Πανεπιστήμιο του Βερολίνου), δημοσιεύονται επιστημονικές μελέτες από τον χώρο των ανθρωπιστικών σπουδών ως συμβολή στην έρευνα για τη σύγχρονη και νεότερη ιστορία και λογοτεχνία του ελληνόφωνου χώρου. Οι μεταφράσεις του Ν. Λούντζη για τον Δ. Σολωμό: Ποιητική και πολιτισμικές μεταφορές του Μιχαήλ Λειβαδιώτη, Dimitris Raftopoulos und die »Schwarze Literatur«: Zum erinnerungskulturellen Widerstands- und Bürgerkriegsdiskurs der griechischen Nachkriegsliteratur του Joachim Winkler, Η στροφή προς το παρ‹ελθ›όν. Ορίζοντες του ιστορικού μυθιστορήματος (1935–1950) στην Ελλάδα του Bart Soethaert, Όψεις του παρελθόντος του νέου ελληνισμού στο σύγχρονο νεοελληνικό μυθιστόρημα: Αφηγηματική τροπικότητα και ιστορική ποιητική της Μαρίας Ακριτίδου και (προσεχώς) Μουσικές πρακτικές στη νεοελληνική πεζογραφία. Η διακαλλιτεχνικότητα από τον συμβολισμό στον μοντερνισμό της Όλγας Μπεζαντάκου.

Hermeneumata. Studien zur Neogräzistik

Band 1
Michail Leivadiotis: Die Übersetzungen von Nikolo Lountzis für Dionysios Solomos: Poetik und Kulturtransfer

Der kulturelle Austausch von romantischen Ideen und idealistischen Gedanken zwischen unterschiedlichen Kulturen und Sprachen in Europa während des 19. Jahrhunderts geschah hauptsächlich durch Übersetzungen. Die Fragestellung nach dem Umfang und der Qualität der Rezeption der Deutschen Romantik und des Deutschen Idealismus in der Poetik von Dionysios Solomos sind von zentraler Bedeutung sowohl für die Neogräzistik als auch für die Geschichte der europäischen Romantik.

Die Untersuchung von Michail Leivadiotis zielt darauf ab, eines der zentralen desiderata dieses Forschungsfeldes zu beantworten: Wie vollzog sich die Anpassung der Bedeutung in ihrem neuen kulturellen Kontext und vor ihrer Transformation zu Poetik in der Werk-statt von Solomos? Um diese Frage zu beantworten, wird das Korpus aus 25 Manuskripten untersucht, das die italienischen Übersetzungen der philosophischen und poetischen Hauptwerke des deutschen Idealismus und der deutschen Romantik beinhaltet. Das Korpus als solches repräsentiert einen Meilenstein in der Geschichte des Kulturtransfers durch Übersetzung im Europa des 19. Jahrhunderts und bietet gleichzeitig die Möglichkeit, die Übertragungswege und Austausch¬kanäle nachzuzeichnen, die den ionischen Raum mit dem romantischen Nordeuropa verbanden. Die Forschungsergebnisse beleuchten nicht nur die starke Verbindung der Poetik Solomos mit dem deutschen Idealismus auf der textlichen Ebene, sondern erlauben auch eine neue Perspektive auf Kulturtransfer durch Übersetzung als einen Raum, in der die Aushandlung von hybriden Identitäten stattfindet.

Μιχαήλ Λειβαδιώτης: Οι μεταφράσεις του Ν. Λούντζη για τον Δ. Σολωμό: Ποιητική και πολιτισμικές μεταφορές (2018)
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Band 2
Joachim Winkler: Dimitris Raftopoulos und die »Schwarze Literatur«. Zum erinnerungskulturellen Widerstands- und Bürgerkriegsdiskurs der griechischen Nachkriegsliteratur

Die Studie zeichnet einen bemerkenswerten diskursiven Prozess der griechischen Nachkriegsliteraturgeschichte mit all seinen Verästelungen und Fortschreibungen nach, in den sich der namhafte Literaturkritiker und Publizist Dimitris Raftopoulos (*1924) gleich zweifach konstitutiv eingeschrieben hat. Als 1953-1955, wenige Jahre nach Ende des Bürgerkriegs, vier in ihrer Mehrzahl sehr bedeutende Romane erschienen, die die Besatzungs- und beginnende Bürgerkriegszeit aus politisch nicht links orientierter Perspektive thematisierten, etikettierte der seinerzeit dezidiert linksdogmatisch orientierte Kritiker diese Werke in drei inhaltlich wie literarisch scharf abwertenden Rezensionen als reaktionäre „Schwarze Literatur“. Als Indikator für die Fortsetzung der innergriechischen Bürgerkriegskonfrontation mit literarischen Mitteln entwickelte das Schlagwort eine bis in die jüngste Vergangenheit reichende Deutungsmacht.

Doch Raftopoulos war nicht nur geistiger Vater der schismatisch polarisierenden „Schwarze Literatur“-Formel, sondern hat, literaturkritisch wie kulturpolitisch schon bald von seiner radikalpolemischen Ausgangsposition emanzipiert, auch Wesentliches zu ihrer bewältigenden Überwindung beigetragen, vor allem durch sein Engagement für den epochalen, weithin als „rechts“ missdeuteten Bürgerkriegsroman Orthokosta von Thanassis Valtinos (1994). Aus diesem konträren Sachverhalt erwächst das Doppelthema des Buchs: Untersuchung aller Aspekte „rechts“ bzw. tatsächlich rechts perspektivierter Bürgerkriegsliteratur und ihrer sich über Jahrzehnte hinziehenden Diskussion, verbunden mit der biographischen und literaturgeschichtlichen Würdigung eines bedeutenden Publizisten, dessen paradigmatische Lebensleistung an entscheidenden Schnittstellen mit dieser Literatur interferiert.

Joachim Winkler: Dimitris Raftopoulos und die »Schwarze Literatur«: Zum erinnerungskulturellen Widerstands- und Bürgerkriegsdiskurs der griechischen Nachkriegsliteratur (2018)
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Band 3
Bart Soethaert: Die Hinwendung zur (aktualisierten) Vergangenheit. Horizonte des historischen Romans (1935–1950) in Griechenland

Der historische Roman der 1930er-und 1940er-Jahre gilt in der Forschung traditionell als symptomatisch für die unvollendete Moderne in Griechenland und charakteristisch für den Rückzug in die Nationalkultur im Zusammenhang mit der Frage nach der ‚Hellenizität‘ (ελληνικότητα). Unter Berücksichtigung vieler neuer Primärquellen wird in dieser Monografie die Frage nach den literarischen, romantheoretischen und ideologischen Horizonten des historischen Romans in Griechenland in den Vordergrund gestellt. Bart Soethaert legt dar, dass der historische Roman dieser Zeit mit einer umfassenden methodologischen und erkenntnistheoretischen Rekonfiguration sowie einer morphologischen Variation des Realismus zusammenhängt, die die Innovationssuche der Generation der 1930er-Jahre für die Weiterentwicklung des neugriechischen Romans stetig fortsetzte.

Wie die Analyse ihrer Essayistik, Tagebücher und Briefwechsel zeigt, arbeiteten die Autoren Angelos Terzakis (1907–79), Pantelis Prevelakis (1909–86) und Thanassis Petsalis-Diomidis (1904– 95) jeweils eine persönliche theoretische Konzeption für den ‚neuen‘ historischen Roman heraus, mit Impulsen, die sie meistens aus der französischen Prosaliteratur und Literaturkritik sowie aus der (Kunst)Geschichtsschreibung nach dem 1. Weltkrieg entnahmen. Von der greifbaren Kontinuität des Denkens über eine ‚neue‘ Romantheorie aus relativiert sich die Annahme eines Rückgriffs auf national-romantische Romankonzepte und wird deutlich, dass die Modifikation des Realismus, so wie er von Terzakis, Prevelakis und Petsalis im zeitgenössischen historischen Roman durchgeführt wurde, nicht einfach als unmodern abqualifiziert werden kann.

Bart Soethaert: Η στροφή προς το παρ‹ελθ›όν. Ορίζοντες του ιστορικού μυθιστορήματος (1935–1950) στην Ελλάδα (2018)
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Band 4
Maria Akritidou: Aspekte der Vergangenheit des »Neuen Hellenismus« im zeitgenössischen neugriechischen Roman. Narrative Modalität und historische Poetik

In welchem Verhältnis stehen Geschichte und Fiktion? Maria Akritidous Buch ist eine Analyse der historischen Imagination in Griechenland um 2000. Die Untersuchung zur Verflechtungen der Fiktion und der historischen Sinndeutung erfolgt auf der Grundlage einer Reihe von Romanen des ausgehenden 20. und des beginnenden 21. Jahrhunderts.

Die Aufmerksamkeit der Studie gilt den diskursiven Netzwerken eines historischen Bewusstseins. Die beiden zentralen historiographischen Paradigmen sind die Konzeptualisierung(en) der neugriechischen Aufklärung und die Wiederentdeckung des osmanischen Erbes; dabei geht es um die Konzeptualisierung der Vergangenheit(en) der neugriechischen Kultur. Mit seiner Fokussierung auf die Konstruktionen einer historischen Poetik des Neohellenismus untersucht das Buch die Aushandlungen der historiographischen Wissensformationen und der ästhetisch-literarischen Konkretisierungen dieses Wissens, um zu zeigen „wie diese Romane die Vergangenheit als Geschichte konstruieren, wie sie durch ihre Poetik historische Bedeutung hervorbringen“.

Μαρία Ακριτίδου: Όψεις του παρελθόντος του νέου ελληνισμού στο σύγχρονο νεοελληνικό μυθιστόρημα. Αφηγηματική τροπικότητα και ιστορική ποιητική (2019)
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Band 5
Olga Bezantakou: Musikalische Verfahren in der neugriechischen Literatur. Intermedialität vom Symbolismus zum Modernismus

Warum und wann wendet sich die neugriechische Prosa der Musik zu? Worauf bezieht sich die „Musikalisierung der Prosa“? Wie lassen sich die Begriffe „Melodie“, „Harmonie“ oder „Musik“ im literarischen Kontext definieren? Die vorliegende Studie untersucht die Beziehung zwischen Musik und neugriechischer Prosa von 1890 bis zum Ende der 1930er Jahre in unterschiedlichen ästhetischen, poetologischen, historischen und kulturellen Kontexten. Mit Blick auf die (französischen) Strömungen des Wagnerismus bzw. Nietzscheanismus und Bergsonismus wird dabei der Versuch unternommen, die antirationalistischen Tendenzen im Übergang vom Symbolismus zum Modernismus der neugriechischen Literatur innerhalb der musikalisch-literarischen Intermedialität zu beleuchten. Die Studie stellt somit die Transfer- und Verflechtungsgeschichte der neugriechischen Literatur mit den (west)europäischen Literaturen in den Vordergrund und untersucht auf dieser Grundlage die Funktion der Musik im Epochenwandel der neugriechischen ästhetischen Moderne.

Όλγα Μπεζαντάκου: Μουσικές πρακτικές στη νεοελληνική πεζογραφία. Η διακαλλιτεχνικότητα από τον συμβολισμό στον μοντερνισμό (2019, erscheint demnächst)