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#Lesestoff

17.11.2021

Ersi Sotiropoulos, "Was bleibt von der Nacht"

Ersi Sotiropoulos, "Was bleibt von der Nacht"
Bildquelle: Edition Romiosini

Schwerpunkt der Edition Romiosini im Herbst 2021 war der Lyriker Konstantinos Kavafis. Im Rahmen dieses "Kavafis-Projekts" publizierten wir die Gedichte des Alexandriners in der revidierten Übersetzung von Wolfgang Josing, den "Offenen Brief" von Joachim Sartorius an Kavafis und den Roman von Ersi Sotiropoulos Was bleibt von der Nacht; die Handlung spielt in Paris im Juni 1897, wo der noch unbekannte und sehr verunsicherte Kavafis für einige Tage zu Besuch ist; voller Selbstzweifel und Ambitionen ringt er um seine Leidenschaften und seine künstlerische Befreiung.
Die Entwicklung des jungen Literaten zum wohl berühmtesten griechischen Lyriker der Moderne beschäftigte Ersi Sotiropoulos über mehrere Jahre. Ihr Roman, den die Kritik im In- und Ausland unisono lobte und der in Frankreich mit dem »Prix Méditerranée Etranger« ausgezeichnet wurde, wurde von Doris Wille ins Deutsche übersetzt. Hier können Sie einen Ausgug daraus lesen.

Η Edition Romiosini δημοσίευσε τα ποιήματα του Κ.Π.Καβάφη σε αναθεωρημένη μετάφραση του Wolfgang Josing, την "Ανοιχτή Επιστολή" του Joachim Sartorius στον Καβάφη και το μυθιστόρημα της Έρσης Σωτηροπούλου Τι μένει από τη νύχτα, σε μετάφραση της Doris Wille.

Ersi Sotiropoulos, Was bleibt von der Nacht
(S. 109-117)

Es liegt an dem Licht, das von hinten über die Punta della Dogana fällt und die Reflexe erzeugt. Wenn du auf der Piazza San Marco bist, sieht es so aus, als wäre der Wasserstand höher. An der Anlegestelle klatschen dir Wellen an die Beine, und wenn sie sich zurückziehen, bilden sich Strudel. Du siehst, wie sich der Schaum auftürmt. Wie viel Cognac hast du denn getrunken? Ich sage dir, der Kanal sieht ganz ruhig aus. Bis hin zum Rialto ist das Wasser spiegelglatt. Der Pegel hat sich nicht verändert. Eine optische Täuschung. Zu dieser Tageszeit wird das Licht intensiver. Die Sonne geht über der Punta della Dogana unter, als würde sie an ihr zersplittern. Das habe ich auch beobachtet. Das war beeindruckend. So viel Licht, und das Wasser trotzdem ein dunkler Spuk. Wenn wir zur Probe gehen. Ein eigenartiges Phänomen. Es liegt wohl am Cognac, den ihr im Hotel getrunken habt. Cognac? Du meinst wohl das Essigwasser, das einem sofort in den Kopf steigt.

Der zuletzt gesprochen hatte, brach in ein tiefes, schallendes Gelächter aus, und ein paar andere johlten mit.

„Im Fenice sind die Künstlergarderoben furchtbar“, sagte eine männliche Stimme, die man bis jetzt noch nicht gehört hatte. Sein Französisch war schleppend und hatte einen starken Akzent.

Eine Frau warf etwas auf Russisch ein, und eine andere fügte auf Französisch hinzu:

„Die alte Putzfrau liegt mit ausgestreckter Hand auf der Lauer.“

„Und die Ratten erst. Ich habe noch nie größere Ratten gesehen als in Venedig“, sagte dieselbe Männerstimme. Er musste sehr jung sein und hatte einen traurigen Klang in der Stimme.

Er versuchte ihn zu sehen, aber der junge Mann saß am Rand der Gruppe mit dem Rücken zu ihm. Wieder drehte sich das Gespräch um die Punta della Dogana. Der Mann, der jetzt sprach, schien nahezu ekstatisch, er habe sich gefühlt, als täte sich der Himmel auf, wie er meinte, es verbreitete sich so viel Licht, gewaltige Lichtmassen, und das Wasser stiege höher. Es fiel ihm leichter als den anderen, sich auf Französisch auszudrücken, einige mischten etwas Russisch bei, und er hatte den Eindruck, dass immer wieder übersetzt wurde, wahrscheinlich hatten sie einen Franzosen mit dabei.

„Die schönsten Wolken gibt es in Venedig“, sagte dieselbe junge Stimme. Ihr Klang war nicht traurig, wie er anfangs geglaubt hatte, sondern ein wenig leer und flach. Die Stimme von jemandem, der noch nicht gelebt hatte.

Er stand auf, um eine Zeitung vom Nachbartisch zu holen und sich die anderen bei der Gelegenheit besser anzusehen. Der junge Mann hatte den Kopf leicht zur Schulter geneigt. So wie er von hinten aussah, war er vermutlich mittelgroß mit gewelltem, kastanienbraunem Haar. Sein Körper berührte leicht die Rückenlehne des Sessels, der rechte Arm hing herunter und beschrieb unbestimmte Kreise. Es gab noch fünf oder sechs andere Personen in der Gruppe, alles Russen, wahrscheinlich Tänzer von diesem Ballett, und ein Franzose war mit dabei, schon älter, vermutlich der Impresario. Sie organisierten wohl ihre Tournee durch Europa, und Venedig würde dabei eine Station sein. John ließ auf sich warten, er war wohl noch mal eingeschlafen. Er hatte sich unnötigerweise so beeilt, den Brief zu beenden. Mit der Zeitung in der Hand durchquerte er den Raum und setzte sich an einen Tisch gegenüber, der einen besseren Ausblick bot. Das war ein Fehler. Er war zu weit weg, er konnte ihr Gespräch nicht mehr hören, und auch wenn der junge Mann zu zwei Dritteln in seine Richtung gewandt war, saß er zwischen zwei Frauen versteckt, die wie besessen mit ihren Fächern wedelten. Er faltete die Zeitung zusammen und stand auf. Etwas abseits gab es einen kleinen Tisch, den er vorher nicht bemerkt hatte, eingezwängt zwischen der Gruppe und der Wand. Dort setzte er sich hin und schob das Tischchen etwas weg, um Platz für die Beine zu schaffen. Es musste seltsam wirken, dass er sich diesen unbequemen Platz ausgesucht hatte. Die Armlehne seines Sessels berührte die Rückenlehne des jungen Mannes.

John erschien am Eingang des Saales und winkte ihm zu.

„Entschuldige, entschuldige bitte … Ich bin völlig erledigt von der Promenade“, sagte er, als er sich näherte.

Hinter ihm kam ein grauhaariger Mann mit nüchterner Miene, der ein Hemd mit Vatermörder trug und eine rundliche, in ihr Korsett gezwängte Frau begleitete, die kleine Ausrufe ausstieß.

„Eine Erfrischung, schnell ein Glas Sirup“, gurrte sie und sah sich suchend um.

„Guten Abend, Herr Graf“, rief ein Kellner und eilte zu ihnen. „Madame la comtesse“, sagte er mit gedämpfter Stimme und verneigte sich. Der Maître d’hôtel erschien im Laufschritt. Auch er verbeugte sich. Anschließend gingen sie beide buckelnd rückwärts, bis sich das Paar entschieden hatte, wo es sitzen wollte.

„Dort, dort“, zeigte die Gräfin. Ein behandschuhter Page tauchte aus dem Nichts auf und hielt einen Pudel im Arm. Kaum hatte er ihn zu Füßen der Gräfin abgesetzt, stieß der Hund einen krächzenden Laut aus, und der Page kniete sich hin und nahm ihn wieder hoch.

Der junge Mann hatte sich umgedreht und schaute zu. Seine Augen waren grau, von schweren Wimpern umrahmt. Die Haut weiß, beinahe transparent, und die Nase sah im Profil aus wie ein Federstrich, klein mit schmalen Nasenlöchern, ein wenig stupsnasig. Seine Augen waren hellgrau. Die Farbe des Meeres an einem Regentag.

„Madame la comtesse“, sagte John lächelnd. „Entschuldige, dass ich zu spät bin, ich konnte aus dem Tiefschlaf einfach nicht zu mir kommen. Aber warum hast du dich hier hereingequetscht?“

„Wirklich unmöglich. Ich bin ziemlich geladen. Das Personal macht sich die ganze Zeit unsichtbar. Da musste erst der Herr Graf kommen.“

Auf der anderen Seite des Saales blickte der Graf streng durch sein Monokel, die Gräfin fächelte sich Luft zu, der Page stand mit dem Pudel in Habachtstellung.

„Wohlgenährte Ratten“, sagte der junge Mann. Alle in der russischen Gruppe lachten laut.

War es eine Anspielung auf den Grafen und die Gräfin? Der Junge muss Sinn für Humor haben, dachte er.

„Hast du schon das Neueste gehört? Wegen des Unwetters musste der Ärmelkanal für zwei Tage geschlossen werden. Zum Glück haben wir es vorher geschafft“, sagte John. „Was sollen wir trinken, Tee oder heiße Schokolade?“ Er sah sich nach dem Kellner um. Und sofort danach: „Bist du traurig, dass wir zurückfahren?“

Er antwortete nicht. Eine Locke des jungen Tänzers war über die Rückenlehne des Sessels geglitten. Wenn er die Hand ausstreckte, könnte er sie berühren. Weiche, frisch gewaschene Haare mit hellen Strähnen. Und da war so etwas wie ein Duft, himmlisch, der ab und zu in seine Richtung wehte. Etwas Frisches, nicht genau zu Bestimmendes.

„Einen Moment, ich denke gerade an etwas“, sagte er. Er atmete tief ein und schloss die Augen. Ein Duft von Milch und frischem Getreide. Danach wandte er sich seinem Bruder zu. „Nun, was hast du gesagt?“

„Wirst du es mir endlich verraten? Warst du nun bei der Promenade oder nicht? Du warst in einem so desolaten Zustand, als du zu uns kamst, dass ich mich nicht getraut habe, dich zu fragen.“

„Natürlich war ich da.“ Er drehte sich leicht zur Wand und lehnte seine Schulter gegen den Sessel des jungen Mannes. Mit dem Ärmel rieb er behutsam über den Brokat.

„Wie wir uns verlieren konnten, ist mir immer noch schleierhaft. Mardaras und ich haben sehr lange auf dem Boulevard auf dich gewartet. Irgendwo musst du abgebogen sein, anders ist es nicht möglich. Um ehrlich zu sein, ist mir durch den Kopf gegangen, dass du es absichtlich gemacht hast, um ihm aus dem Weg zu gehen.“

„Nein, so war es nicht. Wahrscheinlich war ich unterwegs einfach in Gedanken“, murmelte er.

„Wir haben dich auch in Montmartre gesucht. Wo warst du denn, in der Nähe des Moulin Rouge?“

Dieses langsame Reiben hatte ihn erregt.

„Wir haben an der Place Blanche gestanden und von dort den Umzug verfolgt. Ich habe Mardaras stehenlassen und mich mit viel Mühe durch die Massen geschoben, um dich auf der anderen Seite zu suchen. So viele Leute, ein sehr beeindruckendes Spektakel. Und dann diese Muse, Mademoiselle Stumpp.“

„Eine recht eigenwillige Muse.“

„Meinst du? Ich fand sie charmant und ziemlich gesittet. Mardaras hat sie mit Konfetti überschüttet.“

Die russische Gesellschaft lachte jetzt schallend über einen Witz.

Er verlagerte sein Gewicht auf die Armlehne des Sessels, um sich besser ausstrecken zu können. Er streckte die Beine aus. Seine Handfläche berührte den Stoff des Sessels, auf dem der Junge saß, und streichelte ihn zart.

„Welcher Umzugswagen hat dir denn am besten gefallen?“

In dem Stoff gab es etwas Raues, das ihn erregte. Seine Textur war seidig, aber an manchen Stellen war er von harten Fäden durchzogen, wie Äderungen.

„Der Wagen der Fantasie, was meinst du? Der hungrige Künstler in seinem Atelier mit dem magischen Taktstock wurde mit stürmischem Applaus bedacht, als er vorbeifuhr. Auch die Schimäre fand ich sehr gelungen.“ John schaute an ihm vorbei und rief sich Bilder von der Promenade in Erinnerung.

Wieder lachten die Russen. Es kam ihm so vor, als bewegte sich der Sessel des jungen Mannes. Ein leichtes Beben, nichts weiter. Mit der Hand betastete er den Stoff in kreisförmigen Bewegungen. Er suchte nach den harten Fäden und rieb mit dem Daumen darüber.

Vivez d’amour et d’eau fraîche“, sagte John.

Gegenüber schienen der Graf, die Gräfin und der Page zu einem Tableau vivant erstarrt, ihr Blick leer, der Mund verkniffen. Der Sessel des jungen Mannes bewegte sich. Seine Haare glitten etwas weiter nach unten. Er fuhr fort, den Stoff mit einem sanften Druck der Fingerspitzen zu streicheln. Kleinere Kreise, größere Kreise.

„Die Franzosen haben Sinn für Satire, das liegt ihnen im Blut. War das nicht lustig? Vivez d’amour et d’eau fraîche“, wiederholte John.

Er atmete wieder diesen Duft ein, der ihn verrückt machte. Schnell, langsam, schnell, sagte er sich. Die Locke des jungen Mannes war ganz nah bei ihm. Langsam, langsamer. Seine Handfläche verharrte regungslos und übte weiter den leichten Druck aus. Er spürte die Brokatstickerei reliefartig an seiner Haut. Etwas Hartes, ein Goldfaden stach hervor, er war dicker, wie gestärkt. Er streckte den einen Finger aus – unter der Stickerei war die Oberfläche glatt, gleichförmig, der Faden war nicht da. Er fingerte ringsum, glitt über ihn weg, verlor ihn, fand ihn wieder. Es war eine Ader, die sich durch den Stoff zog und stellenweise unterbrochen war. Er folgte ihr, blind tastend, mit zwei Fingern. Ein dicht gesticktes Ornament kitzelte ihn bei der Berührung. Seine Erregung nahm zu, und der Daumen bohrte sich wild in den Stoff.

„Mir ist der Korso in Alexandria natürlich lieber. Vielleicht wegen der Erinnerungen. Schon als Kinder sind wir hingegangen. Und die vielen Bekannten, die man dort trifft.“

„Der Korso ist familiärer“, warf er ein, um auch etwas zu sagen. Seine Stimme klang rau, sie kam aus einer unbekannten Tiefe.

„Genau das denke ich auch.“

Der Ellbogen des jungen Mannes ragte über die Armlehne des Sessels. Angewinkelt, in einem Ärmel aus schwarzem Filz, der etwas abgenutzt war. „Otschi tschornyje, otschi strastnyje“, sang einer aus der Gruppe, und ein anderer unterbrach ihn mit einer Frage nach seiner Meinung über irgendwas. Der Ellbogen des jungen Mannes zog sich zurück. Und sofort tanzte die Locke von oben herab, als spielte sie mit ihm. Seine Hand öffnete und schloss sich. Für kurze Zeit streichelte er seine Fingerspitzen mit dem Daumen. Er verharrte in der Bewegung, die Finger blieben gekrümmt. Schluss. Er musste sich beruhigen. Sein Mund war trocken, die Lippen klebten zusammen. Es reicht, dachte er. Und derselbe himmlische Duft wehte wieder zu ihm herüber, um ihn zu verlocken. Er atmete tief ein, mit halbgeschlossenen Augen, im Wunsch, alles festzuhalten und mit dem Mund zu schmecken, der sich jetzt feucht anfühlte, voller Speichel, um es in sich einzuschließen, wieder und wieder einzuatmen, alles aufzusaugen, die Milch, das frische Getreide, die saftigen, soeben geschnittenen Stängel, den Südwind, der heftig über die durstige Erde fegt, die ersten Tropfen, die auf den trockenen, von der Sonne ausgedörrten Boden fallen, wie er sie gierig schluckt und wie er nicht genug bekommen kann, die jungen Triebe, die hervorsprießen und die zarten Hälse wiegen. Dieser frische Geruch der weißen Haut hatte ihn berauscht. Er atmete noch tiefer ein und versuchte, den Atem anzuhalten. Seine Finger betasteten den Brokatstoff, sie fanden von selbst das harte Garn, die Stickereien, die goldenen Schussfäden, sie kratzten daran. Er glitt mit dem Zeigefinger über die Rückenlinie des jungen Mannes, hielt an der Stelle an, wo seine Taille sein musste, die kleinen Vertiefungen, die Lendengrübchen. Er bohrte den Fingernagel in den Stoff, bis es schmerzte.

„Dieser vermaledeite Kellner, was macht der eigentlich? Wir werden unseren Tee trinken, wenn es Zeit fürs Abendessen ist“, empörte sich John.

Weiter, mach weiter, dachte er.

Er war in Ekstase.

„Was ist denn mit dir los? Juckt dich was?“, fragte John.

„Ja, nein …“, sagte er, und seine Stimme kam aus einem Brunnen voller Steine.

Der Kellner erschien, um die Bestellung aufzunehmen, und verschwand.

„Habe ich es dir nicht gesagt? Der Service ist unmöglich“, sagte John.

Sein Gesicht brannte. Kleine Flecken tanzten ihm vor den Augen, während seine Hand fortfuhr, den Rücken des Sessels etwas weiter unten zu streicheln, außerhalb des Blickfelds seines Bruders, in der Nähe der Lendengrübchen.

„Es wäre natürlich richtiger gewesen, es dem Maître d’hôtel zu sagen. Den hätte ich zusammenstauchen müssen, was denkst du? Oder noch besser den Hoteldirektor.“

Er musste sich Erleichterung verschaffen. Nur mit Mühe konnte er sich beherrschen.

„Ich“, setzte er an, aber er konnte nicht weitersprechen.

Er könnte auf die Toilette gehen. Nein, besser in sein Zimmer. Er würde einen Vorwand finden. Er könnte vorgeben, dass … Weiter, mach weiter, sagte er sich und riss den Stoff mit dem Fingernagel auf.

„Lass uns an einen anderen Tisch gehen“, meinte John, der den Kellner mit dem Tablett kommen sah.

Es war unmöglich, jetzt aufzustehen. Ein bisschen noch, dachte er. Ein bisschen noch. Sein Finger drängte sich in den Riss im Stoff, er weitete ihn aus, passte ganz hinein. Er steckte in etwas Dichtem, aber Weichem, einem Gewebe aus feinen und harten Fasern. Er drehte die Hand hin und her, bohrte noch einen Finger hinein. Weiter drinnen wurde das Material unbestimmbar, schwammig und warm. Als ob die Körperwärme des jungen Mannes bis hierher reichte, seine süße Wärme und dieser wunderbare Duft, der ihn umgab. Ihm dröhnten die Ohren. Er spürte etwas Härteres, drang weiter vor und grub mit angehaltenem Atem tiefer. Er steckte auch noch den dritten Finger hinein, bekam etwas Metallenes zu fassen, ein Knäuel aus Fasern. Mein Gott, noch einen Moment. Der Kellner hatte sich über ihren Tisch gebeugt. Noch etwas Metallenes, noch ein Knäuel, schließlich ein Draht, der sich in ihn hineinbohrte, er hätte beinahe aufgestöhnt.

Der Kellner stellte die Tassen auf dem kleinen Tisch ab.

„Aber was macht er denn da? Hier ist nicht genug Platz für uns. Er soll sofort alles abräumen“, sagte er und stand auf.